Der Ursprung deutscher wert- und werteorientierter Unternehmensführung liegt hier: in der historischen Speicherstadt in Hamburg. Ein Ort, wo früher hanseatische Kaufleute ihre ethischen Grundsätze eines ehrbaren Kaufmanns pflegten – Ideale und Wertefundament, auf dem der Wohlstand der Hansestädte aufgebaut ist. Ende des 19. Jahrhunderts erbaut, steht das UNESCO-Weltkulturerbe als Symbol für hanseatisches Kaufmannstum.
Der Ehrbare Kaufmann beschreibt das Leitbild für verantwortliche Teilnehmer am Wirtschaftsleben und steht für ein ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein - für das eigene Unternehmen, für die Gesellschaft und für die Umwelt.
Er wirtschaftet demnach nachhaltig, mit dem Ziel des langfristigen wirtschaftlichen Erfolgs, jedoch ohne den Interessen der Gesellschaft entgegenzustehen. Gemeint ist eine Weltanschauung, deren Grundwerte in fast allen nationalen Verfassungen verankert sind:
Respekt vor der Würde des Menschen, seiner Persönlichkeit und seinem Leben, Toleranz, sowie Gewissens- und Gewaltfreiheit.
Als Unternehmer:inn oder Manager besitzt die ehrbare Kauffrau und der ehrbare Kaufmann heute, einen weitaus größeren Verantwortungsumfang als in der Vergangenheit. Sie sind nicht nur für ihr eigenes Handeln, sondern - und durch die CSR-Politik zukünftig noch mehr - für alle Prozesse innerhalb der Organisation sowie deren Auswirkungen auf die Gesellschaft verantwortlich.
Ehrbarkeit belohnt eine Unternehmenskultur die nachhaltig dein Geschäft sichert. Aus deinem beispielhaften und verantwortungsvollen Verhalten, kann sich ein Leitbild für das ganze Unternehmen entwickeln. Eine werteorientierte Unternehmensführung generiert ein ehrbares Unternehmen und bildet das Wertefundament für ein faires gesellschaftliches Zusammenleben in einer sozialen Marktwirtschaft.
1. Menschlichkeit & Wirtschaftlichkeit | Das optimale Wirtschaftssubjekt: moralische Grundwerte & ein fester Charakter bestimmen den ethischen Grundsatz von Treu & Glauben.
2. Wert- & Werteorientierte Unternehmensführung | Wertschöpfung: Wertorientierung und Corporate Social Responsibility (CSR).
3. Ehrbarkeit & Moralischer Wert | Leitbild des Ehrbaren Kaufmanns: auf den Handschlag ist Verlass und gilt als Vertrag - ein Wort ist ein Wort.
Die vier Regeln moralischen Handelns | Wirtschaftlicher Wagemut & Soziale Verantwortung: Wer die Moral verkauft, wird nie ein ehrbarer Kaufmann.
Menschlichkeit & Wirtschaftlichkeit | Das optimale Wirtschaftssubjekt
Der Ehrbare Kaufmann pflegt Tugenden die auf einer humanistischen Grundbildung aufbauen. Ergänzt wird die rationale Seite des Charakters, durch die fachliche Ausbildung. Ein umfassendes wirtschaftliches Fachwissen, erworben aus einem mehrjährigen Studium, ist durchaus vorausgesetzt und schließt alle notwendigen betrieblichen Zusammenhänge aus der praktischen Erfahrung ein.
Ehrbare Kaufleute bilden demnach das optimale Wirtschaftssubjekt ab, an den sich jeder verantwortliche Teilnehmer am Wirtschaftsleben orientieren sollte. Angefangen von der Kauffrau und dem Kaufmann selbst, den einfachen Eigenwirtschaftlern und natürlich der Unternehmer und jeder verantwortliche Manager einer ökonomisch orientierten Organisation.
Moralische Grundwerte & Fester Charakter
Wichtig ist jedoch, dass der Mensch einen gefestigten Charakter besitzt, der sich an Tugenden orientiert, die Menschlichkeit und Wirtschaftlichkeit in Einklang bringt und fördert.
Das heißt nicht, dass ein Mensch keine Ecken und Kanten haben darf. In meinem Leben bin ich durchaus ehrbaren Geschäftsleuten ohne ein Studium begegnet die rational denken und moralisch handeln konnten und umgekehrt. Studierte Unternehmerinnen und Unternehmer mit einem Fakultätsabschluss in mindestens Betriebswirtschaft, aber ohne moralische Grundwerte, die nur auf ihre eigenen Interessen bedacht sind.
Es ist eine anerzogene und gelernte Lebenseinstellung die dem Grundsatz von Treu und Glauben folgt.
Theoretisches Fachwissen und praktische Kenntnisse sind nichts ohne ein entsprechendes Wertesystem das sich an Tugenden orientiert, die zum eine die Wirtschaftlichkeit fördern und zum anderen der eigenen seelischen und körperlichen Gesundheit dienen:
Redlichkeit, Sparsamkeit, Weitblick, Ehrlichkeit, Mäßigkeit, Schweigen, Ordnung, Entschlossenheit, Genügsamkeit, Fleiß, Aufrichtigkeit, Gerechtigkeit, Mäßigung, Reinlichkeit, Gemütsruhe, Keuschheit und Demut
zählen alten Schriften und Überlieferungen zur Folge, für ein erfülltes Leben mit langfristig ausgerichteter Geschäftstätigkeit.
Ethischer Grundsatz von Treu & Glauben
Das sind durchaus erstrebenswerte Charakterzüge und einige dieser Tugenden kann man mit Sicherheit auch im späteren Leben erlernen und verinnerlichen. Nicht alle hatten den Vorteil eine humanistische Erziehung und Bildung genossen zu haben. Das ist meines Erachtens auch nicht entscheidend.
Wichtig ist nicht die Vergangenheit und woher man kommt, sondern wohin man geht und welchen Sinn und Zweck man im Leben zukünftig verfolgt - welchen Wert man täglich stiften möchte, gemäß dem Grundsatz von Treu und Glauben. Vor allem zeigt sich der feste Charakter eines Menschen in der Entschiedenheit und Konsequenz des Handelns im Guten, also darin, ob er seinen Willen durch sittliche Grundsätze leiten lässt.
Ethisches Handeln basiert auf moralische Grundwerte und die formen eine starke und reife Persönlichkeit. Dies stärkt die eigene Glaubwürdigkeit und schafft Vertrauen. Beides ist unerlässlich für gute Geschäftsbeziehungen und schützt Kaufleute vor unüberlegten Handlungen, um sich kurzfristig auf Kosten Anderer Vorteile zu verschaffen.
Wert- & Werteorientierte Unternehmensführung | Wertschöpfung
In der Ehrbaren Kauffrau und im Ehrbaren Kaufmann sind Wirtschaft und Ethik nicht voneinander zu trennen, sie sind zu einer Einheit verschmolzen, mit dem Ziel erfolgreich zu wirtschaften und Wert zu schaffen (Wertschöpfung).
„Der wahre, gute, echte, ehrsame, ehrliche, sittliche, ideale, ethisch oder moralisch handelnde und sogar der königliche Kaufmann.“
Dieses Verantwortungsbewusstsein für die Dinge, die den geschäftlichen Erfolg bedingen, bezieht sich sowohl auf der Unternehmensebene als auch gegenüber der Gesellschaft. Es geht demnach um eine wert- und werteorientierte Unternehmensführung die sich in der Verantwortung und im Handeln in der Unternehmenskultur und Unternehmensphilosophie widerspiegeln und letztendlich dem Wohle all ihrer Stakeholder dient.
Bei der strategischen Ausrichtung ihres Unternehmens rücken sie die langfristige und nachhaltige Steigerung des Unternehmenswerts in das Zentrum aller Überlegungen, mit dem Ziel, der nächsten Generation eine Firma zu übergeben, die stark und aufgestellt für zukünftige Herausforderungen ist.
Werteorientierung & Corporate Social Responsibility (CSR)
Es reicht nicht, sich auf bestimmte Werte zu einigen und diese dann unter der Überschrift Mission & Vision auf Hochglanzpapier zu drucken und marketingwirksam zu missbrauchen. So ein value-based management und value-oriented corporate management erfüllt eine Vorbildsfunktion und setzt Werte konsequent im Unternehmensalltag um.
Ein Wert wirkt erst dann für eine Gemeinschaft stabilisierend und richtungsmarkierend, wenn er von den Mitgliedern gemeinsam geschätzt und getragen wird. Die Werte müssen verständlich, transparent und akzeptabel vermittelt werden, so dass jedem Beteiligten der eigentliche Wert des Wertes klar wird.
In der Wissenschaft hat sich zu angrenzenden Fragestellungen auf der Unternehmens- und Gesellschaftsebene mittlerweile das Forschungsfeld zur gesellschaftlichen Verantwortung von Unternehmen etabliert – auch als Corporate Social Responsibility (CSR) bezeichnet.
Eine operationalisierte Werteorientierung ist letztlich CSR, sprich, wenn Werte im Unternehmensalltag gelebt werden und hierzu in konkreten Handlungsempfehlungen auf die einzelnen Anspruchsgruppen (stakeholder) herunter gebrochen werden.
Ehrbarkeit & Moralischer Wert | Leitbild des Ehrbaren Kaufmanns
Ehrbarkeit im hanseatischen Sinne heißt, von anderen Achtung erwarten zu dürfen, weil man sich dieser Achtung würdig zeigt: Vor der Vermehrung des Profits, steht der Erhalt der Reputation. Sie stehen zu ihrem Wort. Auf ihren hanseatischen Handschlag ist Verlass. Somit gilt ein Handschlag als Vertrag und ein Wort ist ein Wort.
Ehrenwerte Unternehmer:innen folgen in ihrem geschäftlichen und gesellschaftlichen Handeln dem Leitbild des Ehrbaren Kaufmanns. Sie bekennen sich zu Aufrichtigkeit im Miteinander und ziehen ihre Urteilsfähigkeit aus fundierter Sachkenntnis und Erfahrung. Diese bewährten Tugenden garantieren einen fairen Wettbewerb.
In den Statuten des Vereins "Versammlung Eines Ehrbaren Kaufmanns zu Hamburg (VEEK)", der im Oktober diesen Jahres sein 505 jähriges Bestehen feierte, heißt es dazu:
„Der Grundsatz ‚Ein Mann, ein Wort‘ gehört zu den allseits anerkannten Idealen des kaufmännischen Geschäftsverkehrs“
„Der Handschlag zwischen den Vertragspartnern ist dafür ein Symbol.“
Für den Ehrbaren Kaufmann gibt es das eine ohne das andere nicht:
„Der kaufmännische Sinn für Realitäten und die Orientierung an ethischen Werten müssen zusammenspielen.“
Wie damals, gibt es auch heute Unternehmer:innen die versuchen, die Geschäftsmoral zu zerstören, gerade in schwierigen Zeiten. Und vielleicht kommt es mir nur so vor, sind es im digitalen Zeitalter mehr unfaire Business-Leute geworden, die sowohl in ihrem Angebot als auch im Wettbewerb mit unlauteren und unsittlichen Geschäftsmethoden arbeiten.
Ich habe im Leben - privat wie beruflich - genug durchgemacht und diese Erfahrungen haben mein Verhältnis zum Geld und zur Zwischenmenschlichkeit geprägt. Ich suche mir meine Mandate und Projekte deshalb nach einem Kriterium aus: moralischer Wert.
Mein Ziel ist es nicht, für Unternehmen in kürzester Zeit maximalen Profit zu erwirtschaften, sondern langfristig den Erfolg zu sichern. Genauso sind mir Herzensangelegenheiten wichtig, wo ich pro bono einen Beitrag zur Menschlichkeit und Gesellschaft leisten kann. Und ich möchte nicht mit Leuten zusammenarbeiten die nicht mein oder ein verzerrtes Werteverständnis besitzen.
Der Ehrbare Kaufmann will sich nicht nur an Umsatzsteigerungen und EBIT & EBITDA-Renditen messen lassen, weil:
„Erfolg kein Gradmesser für Ehrbarkeit ist, weder im positiven noch im negativen Sinne“.
Der Ehrbare Kaufmann, an dem ich mich orientiere und dessen Grundsätze ich folge, ist ein Unternehmer, der langfristig und nachhaltig plant und der sich auch in schwierigen Situationen zunächst von Werten leiten lässt:
„Er weiß, dass rücksichtsloses Verhalten von Unternehmern oder Managern in der Gesellschaft nicht akzeptiert wird.“
Unternehmertum im Gesamtkontext | Business ist nur Mittel zum Zweck
Wie das VEEK, sehe ich Werte wie Aufrichtigkeit, Fairness und Verlässlichkeit heute sogar für als noch wichtiger an, als in vorangegangenen Epochen – zumindest für die Firmen, die auch in den nächsten hundert Jahren noch bestehen wollen.
Im Kontext des Großen und Ganzen - dem gesellschaftlichen Miteinander, dem Wohlergehen der Gesellschaft und des technologischen Fortschritts - sind Unternehmen nur ein Teil davon, die im Sinne aller dieser Ziele eine dienende Funktion haben. Das ist sein Zweck.
Business bzw. Geschäft ist Unternehmenszweck, aber damit noch kein Selbstzweck, sondern Mittel zum Zweck, so wie die Digitalisierung auch dem Menschen innerhalb der Gesellschaft dienen soll und nicht der reinen Gewinnmaximierung.
Mir ist wichtig, dass Unternehmen Verantwortung für die Gesellschaft und für kommende Generationen mittragen – ihr Business nicht als nur kurzfristig betrachten, sondern auch im Interesse nachfolgender Generationen – also langfristig und nachhaltig erfolgreich. Denn darin liegt die Legitimation von Unternehmen. Bei der strategischen Neuausrichtung von Siemens 2014, hat Joe Kaeser es mutig gesagt:
Ein Unternehmen, das keinen Wert für die Gesellschaft erbringt, sollte am besten nicht existieren.
Voraussetzung für gesellschaftlichen Mehrwert ist jedoch eine wettbewerbsfähige Ertragskraft. Denn nur wer nachhaltig Erträge erwirtschaftet, kann der Gesellschaft auch etwas geben.
Die vier Regeln moralischen Handelns | Wirtschaftlicher Wagemut & Soziale Verantwortung
In einem Artikel den ich zu dem Thema „bewährten Tugenden“ lesen durfte - und das ist für mich zweifelsohne richtig -, hieß es:
„Wirtschaftlicher Wagemut und soziale Verantwortung sind für Hanseaten keine Gegensätze, sondern Grundsätze".
Nennt mich altmodisch, für mich, wie damals im hanseatischen Sinne, ist alles andere unmoralisch. Wenn es nur noch darum geht andere zu übervorteilen und die eigenen Interessen durchzusetzen, dann werden persönliche Beziehungen bedeutungslos und Geschäftspartner austauschbar.
Gerade jetzt, in Zeiten des kulturellen Umbruchs und digitalen Wandels, brauchen wir starke Charaktere. Führungspersönlichkeiten mit besonderen Eigenschaften, einer Kombination von Haltungen und Einstellungen, zu denen
Weltläufigkeit, kaufmännischer Wagemut, Gediegenheit, Verlässlichkeit, Zurückhaltung sowie die Fähigkeit zur Selbstironie
gehören. Eben einen hanseatischen Charakter mit einem bedeutungsvollen Wertesystem im globalen Technologie-Zeitalter, wo die Wissenskultur alles vergleichen und austauschen kann.
"Wer die Moral verkauft, wird nie ein ehrbarer Kaufmann."
Diese Weisheit kommt aus 800 Jahren Hanse und ist auch meine Handlungsmaxime - ex fida bona & ex bona fide. Wenn wir alle diesem ethischen Prinzip folgen und unsere moralische Grundwerte aus dem Humanismus und Altruismus leben würden, bräuchten wir keinen CSR-Katalog mit 100 Regeln für ein ehrbares Geschäftsleben. Es reichen dann wie damals vier: Ehrlichkeit, Verlässlichkeit, Verantwortung und Treue; und die mindern nicht unsere Fähigkeit auf neue Situationen angemessen zu reagieren. Denn nur daran ging die Deutsche Hanse nieder.
Quellen: Ahrens, Albach, Bauer, Coenenberg/Salfeld/Schultze, Fandel, Frommelt, Habisch/Wildner/Wenzel, Klink, Leibinger, Marnette, VEEK
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